FFC Oldesloe - Saison 2011 - 2012- 2. Bundesliga Nord - Rückserie
07. Juni 2012
FFC verlängert Verträge mit Trainerteams
Frauenfußball-Zweitligist FFC Oldesloe hat den Vertrag mit Chefcoach Michael Clausen (53) und seinem Trainerteam bis zum 30. Juni 2013 verlängert. Damit geht Clausen in seine siebte Saison bei den Stormarnerinnen. "Wir freuen uns, dass wir mit Michael Clausen nach dem erfolgreichen Klassenerhalt in eine weitere Spielzeit gehen können", sagte FFC-Sportmanager André Niemann.
Unterdessen hat sich der größte Teil des bisherigen Kaders dazu bereit erklärt, auch in der kommenden Saison für den FFC aufzulaufen. Lediglich Verena Hildebrandt (gesundheitliche Gründe), Janice Adu-Gyamfi (Rückkehr nach Flensburg), Claudia Wenzel (2. Mannschaft), Kira Rüder (Ausbildung in Hannover) und Rachel Pashley (Schwangerschaft) stehen nicht mehr zur Verfügung. Neue Teammanagerin wird die bisherige Spielerin Denise Lehmann (31), die 2011 vom HSV zum FFC kam.
Auch mit dem Trainergespann der zweiten Mannschaft, die den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord verpasst hat, wurde um ein weiteres Jahr verlängert. Dirk Weißler und Rainer Jahns sollen in der Reserve weiterhin Talente an die Ligamannschaft heranführen.
23. Mai 2012
FFC Oldesloe bleibt in der 2. Bundesliga
Die Fußballerinnen des FFC Oldesloe werden auch in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga Nord spielen dürfen. Gestern wurde bekannt, dass der Hamburger SV seine Bewerbung zur Teilnahme an der Frauen-Bundesliga und der 2. Frauen-Bundesliga für die Saison 2012/13 zurückzieht. Damit steht der HSV als erster Absteiger aus dem Oberhaus fest. Aufgrund der Nichtbewerbung des HSV auch für die 2. Liga entfällt dort das Relegationsspiel der beiden Zehntplatzierten in den Staffeln Nord und Süd.
Die Stormarnerinnen hatten sich am letzten Spieltag mit einem 1:1 gegen Vizemeister Gütersloh den zehnten Platz gesichert und hätten an Pfingstmontag zum ersten Relegationsspiel beim Süd-Zehnten ETSV Würzburg antreten müssen. Diese Partie ist nun hinfällig. "Das ist ein Ding", freute sich FFC-Coach Michael Clausen. "Die Saison war so anstrengend - schön, dass uns nun Zeit, Geld und Nerven erspart bleiben." Als Belohnung möchte er die Entwicklung nicht bewerten, viel mehr sei es ein Armutszeugnis, dass ein Verein wie der HSV sich aus dem Frauenfußball zurückzieht. "Die Frauen-Bundesliga kostet vielleicht 200 000 Euro im Jahr - das ist nicht mehr als ein Monatslohn eines Rene Adlers. Gerade vor diesem Hintergrund ist der Rückzug für mich nicht nachvollziehbar und verdeutlicht, dass die WM im eigenen Land doch nicht den erwarteten Schub gegeben hat. Der Frauenfußball hat immer noch nicht den Stellenwert, den er verdient."
Wie es in Bad Oldesloe in Sachen Frauenfußball nun weiter geht, könne Clausen noch nicht sagen. "Wir wurden von der Entwicklung überrascht und werden selbst erst einmal die Rahmenbedingungen für ein weiteres Jahr in der 2. Liga schaffen müssen. Wichtig ist, dass wir den Mindeststandard gewährleisten", so Clausen, der sich damit im Wesentlichen auf die Zahlung von Fahrgelder für die Spielerinnen bezieht. "Ohne eine kleine finanzielle Zuwendung wird es uns so ergehen wie dem Mellendorfer TV in dieser Saison - die sind sang- und klanglos abgestiegen." Allein mit Spielerinnen aus dem Kreis Stormarn anzutreten, reiche aus Clausens Sicht nicht aus, externe Verstärkungen sind dringend erforderlich. "Doch aus Hamburg oder Kiel wird keine Spielerin nach Oldesloe kommen, wenn sie nicht ein paar Euro Kilometergeld dafür erhält", unterstreicht Clausen, der auch seine Zukunft als Trainer bei den Stormarnerinnen davon abhängig macht.
1:1 gegen Gütersloh - FFC rettet sich in die Relegation

Gegen den turmhohen Favoriten aus Gütersloh zeigte der FFC von Beginn an eine konzentrierte und ansehnliche Partie. "Nach dem 0:7 im Hinspiel war das Ergebnis heute wirklich ein großer Erfolg", sagte Clausen und fügte hinzu: "Die Mannschaft hat sich im April endlich gefunden und ist dann auch ein richtiges Team geworden." Oldesloe bewegte sich über 90 Minuten auf Augenhöhe mit dem Vizemeister und hatte in der 28. Minute doppeltes Pech, als Madeline Gieseler und Kristina Kucharski nacheinander nur den Pfosten trafen. In der 37. Minute nutzten die Gäste eine Schlafmützigkeit in der FFC-Abwehr aus und kamen durch ein Kopfballtor von Brigitta Schmücker zum 1:0-Führungstreffer. Zur Halbzeit war der FFC angesichts der Spielstände auf den anderen Plätzen abgestiegen und bei den 211 Zuschauern herrschte wie bei den FFC-Spielerinnen eher gedämpfte Stimmung.
In der 56. Minute kam Gaitana Lippert zum ersten Mal nach ihrer Schwangerschaft wieder zu einem Einsatz und legte nur drei Minuten später glänzend zum 1:1 durch Gieseler auf. Stürmerin Lippert belebte die bis dahin eher lahme Offensive des FFC enorm. In der Folgezeit gab es zwischen beiden Teams einen offenen Schlagabtausch. Oldesloe hatte sehr viel Glück, als Gütersloh zwischen der 86. und 89. Minute drei Hochkaräter durch Lina Magull und Nina Philip vergab. Zwei Mal war Jennifer Weber im Tor des FFC Oldesloe mit Superparaden zur Stelle, ein Mal hauchte die Glücksgöttin Fortuna die Kunststoffkugel knapp neben den Oldesloer Pfosten.
FFC Oldesloe: Weber - Engel, Wöhler, Hildebrandt, Steinbrecher - Hamed (56. Pajonk) - Wenzel - Wolfgramm, Weigel (56. Lippert)- Gieseler, Kucharski.
Kleine Serie des FFC ist gerissen

29.04.20121
FFC bejubelt Punktgewinn
Die Fußballerinnen des FFC Oldesloe haben es nach dem hart erkämpften 2:2 (1:2) gegen den 1. FC Lübars weiterhin selbst in der Hand, den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga zu schaffen. "Das war ein sehr intensives Spiel von beiden Mannschaften. Der Punkt war am Ende etwas glücklich für uns. Nun haben wir aber die Moral und auch die Qualität, im nächsten Spiel in Herford für eine Überraschung zu sorgen", sagte FFC -Trainer Michael Clausen nach dem Abpfiff. "Ein Punkt ist besser als keiner. Vor zwei Wochen hätten wir gegen so einen Gegner wie Lübars nach dem 1:2-Rückstand noch mit 1:5 verloren, heute haben wir uns gut zurück in das Spiel gekämpft", sagte Abwehrspielerin Kristin Engel.
Die Partie hatte über weite Strecken Züge eines echten Thrillers. Oldesloe begann stark und führte nach 28 Minuten nach einem sehenswerten Spielzug durch Madeline Gieseler verdient mit 1:0. Die Berlinerinnen zeigten sich davon in der Folgezeit keineswegs beeindruckt und kamen nur zwei Minuten später durch einen Freistoßtreffer aus 25 Metern Entfernung zum zu diesen Zeitpunkt glücklichen 1:1-Ausgleich. Anschließend verlor der FFC Oldesloe den Faden und musste nach einer Unachtsamkeit in der Defensive noch vor der Pause das 1:2 hinnehmen.
Im zweiten Abschnitt hatten die Stormarnerinnen angesichts zahlreicher Tormöglichkeiten für den 1. FC Lübars zunächst viel Glück, Torhüterin Jennifer Weber hielt den FFC mit einigen Paraden im Match. Die Schlussphase der Begegnung verlief dramatisch und packend. In der 74. Minute kam der FFC nach einem Schuss von Kristina Kucharski durch ein Eigentor der Gäste noch zum Ausgleich. Fortan drückte Oldesloe auf das Tempo, wollte, angetrieben durch die überragende Carina Wolfgramm, das Siegtor erzwingen. Doch die Gäste verfügten über die besseren Chancen, in der achtminütigen Nachspielzeit vergab allein Lavinia Timme drei Hochkaräter für einen möglichen Auswärtssieg.
"Nach dem 1:2 war die Mannschaft platt. Es war aber großartig, wie sich die Truppe Mitte der zweiten Halbzeit wieder gefunden hat. Das stimmt mich optimistisch", sagte Trainer Michael Clausen. "Es war ein toller Fight. Wir können nun auch in Herford für ein positives Ergebnis sorgen. Schließlich haben wir auch das Hinspiel schon mit 2:1 gewonnen", zeigte sich die FFC-Vorsitzende Anja Völker optimistisch im Kampf gegen den drohenden Abstieg. FFC Oldesloe: Weber - Engel, Wöhler, Hildebrandt, Steinbrecher (64. Weigel) - Hamed - Wenzel - Wolfgramm, Runge (67. Sell)- Gieseler, Kucharski
SR: Treckner (Winsen); Zuschauer: 138
Tore: 1:0 Gieseler (28.), 1:1 Liepack (30.), 1:2 Rösler (39.), 2:2 Reitzig (74., Eigentor).
22.04.2012
FFC feiert zweiten Sieg in Folge
Das Minimalziel haben sie erreicht: Dank eines 1:0-Auswärtssieges über den SV Werder Bremen haben sich die abstiegsbedrohten Zweitliga-Fußballerinnen des FFC Oldesloe vom vorletzten auf den Relegationsplatz zehn verbessert. Der Sprung auf den ersten Nichtabstiegsplatz gelang den Schützlingen von Trainer Michael Clausen jedoch nicht, weil der FCR Duisburg II überraschend beim BV Cloppenburg (3.) ebenfalls mit 1:0 die Nase vorn hatte. "Dass Duisburg gegen Cloppenburg gewinnt, kann man vorher ja nicht ahnen, aber eigentlich ist es mir auch egal, denn durch unseren Sieg haben wir es wieder selbst in der Hand, den Klassenerhalt zu packen - und das ist das Wichtigste", meinte Coach Clausen.
Der Auswärtssieg war verdient, weil die Stormarnerinnen gegen einen spielerisch starken Gegner in der Defensive stabil standen und ihrerseits die besseren Torchancen besaßen. Wichtigster Faktor allerdings: die mannschaftliche Geschlossenheit. "Heute stand - wie zuletzt beim Sieg gegen Duisburg - wieder eine echte Einheit auf dem Platz", freute sich Clausen, dessen Elf in der 16. Minute bereits in Führung ging. Nach einem Freistoß von Sandra Runge stieg Vanessa Hamed am höchsten und köpfte zum 1:0 für die Gäste ein. Eine Viertelstunde später besaßen Madeline Gieseler und Kristina Kucharski die große Möglichkeit, den Vorsprung auszubauen. Carina Wolfgramm hatte sich bis zur Grundlinie durchgetankt, scharf in die Mitte gepasst, wo die beiden FFC-Angreiferinnen jedoch das Leder knapp verpassten.
Im zweiten Durchgang erhöhten die Gastgeberinnen den Druck, der FFC Oldesloe beschränkte sich auf Konter - und kam zu guten Chancen. Nach Vorarbeit von Sandra Runge traf Kristina Kucharski in der 55. Minute nur das Außennetz. Zehn Minuten später war wieder Kurcharski mitten drin, spitzelte das Leder jedoch denkbar knapp am Pfosten vorbei. Und auch Madeline Gieseler besaß zwei Hochkaräter, ohne diese jedoch zu nutzen (79./83.). "Das hätte sich um ein Haar gerächt", so Clausen, dem in der 88. Minute der Atem stockte. Nach einer Flanke kam Bremens Nahrin Uyar im FFC-Strafraum zum Kopfball, setzte das Leder jedoch an die Querlatte. "Das war die einzige Torchance des Gegners - zum Glück ist das Ding nicht reingegangen", atmete Clausen erleichtert auf, als wenig später der Abpfiff ertönte und der Auswärtserfolg perfekt war. "Alle haben heute eine großartige Leistung abgeliefert. Wichtig war, dass wir hinten stabil standen. Verena Hildebrandt und Johanna Wöhler haben in der Innenverteidigung ganze Arbeit geleistet. Überragend war allerdings Außenverteidigerin Jule Steinbrecher, die heute wirklich jeden Zweikampf gewonnen hat", so Coach Clausen.
FFC Oldesloe: Weber - Engel, Hildebrandt, Wöhler, Steinbrecher - Wolfgramm, Wenzel, Runge (68. Weigel), Engel - Kucharski (76. Sell), Gieseler
Bericht vom SV Werder Bremen:
Frauen verschenken drei Punkte
Dieser Punktverlust war nicht nur bitter, sondern in erster Linie unnötig. In einer Zweitbundesligapartie, in der Werders Fußballerinnen nahezu 80 Prozent Ballbesitz hatten und das Spiel kontrollierten, gelang der Gastmannschaft des FFC Oldesloe mit einem Lucky Punch der Führungstreffer, welcher zugleich den 1:0-Endstand besorgte. Die Elf von Werder-Coach Dirk Hofmann erspielte sich trotz deutlicher Ballhoheit kaum klare Torchancen heraus, war über weite Strecken zu fahrlässig und scheiterte in der 90. Minute sogar aus zwei Metern Kurzdistanz am Querbalken. Die Gäste, Tabellenvorletzter, fahren somit an der Weser einen Dreier ein, den eigentlich Werder fest eingeplant hatte.
Das Hinspiel konnten Werders Fußballerinnen knapp mit 2:1 gewinnen. Ein Ergebnis, dass Warnung genug sein sollte für die Elf von Trainer Dirk Hofmann, denn obwohl die Frauen aus Oldesloe in der Tabelle den vorletzten Rang belegen, war das erste Aufeinandertreffen in dieser Zweitbundesligasaison alles andere als eine klare Sache. Dementsprechend motiviert präsentierten sich die Werder-Frauen nun im Heimspiel: Der erste Angriff wurde eingeleitet von Cindy König, die sich auf der rechten Seite durchsetzte und bis zur Grundlinie durchstoßen konnte. Von dort passte sie den Ball flach ins Zentrum hinein, doch Nahrin Uyar kam am zweiten Pfosten einen Schritt zu spät, sonst hätte es nach zwei Minuten gut und gerne 1:0 für Werder stehen können.
Werders Fußballerinnen zeigten von Beginn an, wer auf Platz 12 das Sagen hat. Stephanie Goddard schoss aus guten 30 Metern auf das Tor des FFC, doch der Ball verfehlte das Ziel knapp, indem er am rechten Pfosten vorbei strich (8.). Kurz darauf gelang den Gästen ein Tor aus dem Nichts: Freistoß Oldesloe aus halblinker Position und 25 Metern - die Hereingabe fand den Kopf von Vanessa Hamed, die den Ball ungestört ins rechte untere Eck des Tores befördern konnte (16.). Werder-Schlussfrau Jennifer Martens machtlos. Die Führung für die Gäste zu dem Zeitpunkt unverdient. Genau diesen Sachverhalt wollte Werder so nicht stehen lassen und war in der Folge bemüht, den Ausgleich zu markieren. So recht sollten sich jedoch keine klaren Torraumszenen ergeben, viele Fehlpässe im Offensivspiel störten den Bremer Zug zum Tor.
Nach der ersten halben Stunde machte sich auch im Werder-Lager bemerkbar, dass ein Torerfolg an diesem Tag keine leichte Aufgabe werden würde. Die Grün-Weißen agierten zusehends nachlässiger und wirkten besonders in der gegnerischen Hälfte ideenlos. Oldesloe hingegen wurde mutiger und überraschte die Gastgeber mit vereinzelten Vorstößen. Lea Notthoffs strammer Schuss aus 30 Metern war noch einmal eine gute Möglichkeit für Werder (35.), brachte allerdings nicht den gewünschten Erfolg. Nach der viertelstündigen Halbzeitpause hatte Werder dann Glück, dass Oldesloe nicht auf 2:0 erhöhte. Kristina Kucharski lief auf Martens zu, umkurvte diese und scheiterte dann knapp vor dem leeren Gehäuse (47.). Obwohl der FFC stark ersatzgeschwächt angetreten war, hielt sich das Team von Trainer Michael Clausen eindrucksvoll in der Partie.
Werder fortan mit Wut im Bauch, gleichzeitig aber kein Stück konstruktiver als im ersten Durchgang. Der Wille war vorhanden, die letzte Konsequenz für einen ordentlich abgeschlossenen Angriff jedoch nicht. Die Partie spielte sich zum Großteil in der Hälfte der Gäste ab, Werder am Dauerdrücker. Mini-Chancen durch Nahrin Uyar (73./abgefälschter Distanzschuss) Nadine Moelter (75./Distanzschuss) blieben Mangelware und sorgten zudem nicht für die nötige Gefahr. In der 80. Minute rettete Bremens Torhüterin Martens in höchster Not, als Kucharski völlig frei vor ihr stand und den Ball aufs Tor brachte. Martens parierte stark und bewahrte ihre Vorderfrauen vor einem höheren Rückstand.
Die letzte Minute sorgte noch einmal für große Aufregung. Irgendwie kam der Ball über die Außen zentral vor das Oldesloer Tor und Nahrin Uyar fand sich völlig frei vor dem gegnerischen Gehäuse wieder. Der Ball kam perfekt auf Uyars Kopf, Uyar köpfte und - traf aus zwei Metern die Latte. Ein Spiegelbild des kompletten Spiels. Der Schlusspfiff der Unparteiischen besiegelte die bittere Niederlage für Werder. Trainer Dirk Hofmann war nach dem Abpfiff fassungslos: „Wir haben Oldesloe nicht unterschätzt und sind konzentriert ins Spiel gegangen. Aber was da heute los war, wissen nur die Spielerinnen selbst." Gelegenheit zur Rehabilitation gibt es am kommenden Sonntag. Gegner dann ist der Tabellendritte BV Cloppenburg.
Von Cord Sauer
Werder Bremen: Martens - Moelter, Holsten, William - Scholz, Notthoff, Goddard, König - Hamann (62. Wallenhorst), Golebiewski, Uyar
FFC Oldesloe: J. Weber - Hamed, Wöhler, Hildebrandt - Wolfgramm, Wenzel, Runge (68. Weigel), K. Engel - Kucharski (76. Sell), Gieseler, Steinbrecher
Tore: 0:1 Hamed (16.)
15.04.2012
4:1 - Aufatmen beim FFC Oldesloe
Die Bundesliga-Frauen des FFC Oldesloe leben noch. Das Ensemble von Trainer Michael Clausen bezwang im Finale im Kampf gegen den drohenden Abstieg die zweite Auswahl des FCR 2001 Duisburg bei seiner Rückkehr von Lübeck aus in das heimische Kurparkstadion souverän mit 4:1 (2:0). "Meine Mannschaft hat ihre letzte Chance genutzt. Die Einstellung und der Kampf haben von der ersten Minute an gestimmt", sagte Clausen nach dem höchsten Zweitligaerfolg der Stormarnerinnen seit dem Aufstieg 2007. "Heute hat endlich einmal ein Team auf dem Platz gestanden", lobte Abwehrspielerin Johanna Wöhler ihre Gefährtinnen.
Herausragend auf dem Rasen war die 41-jährige FFC-Spielführerin Claudia Wenzel, die 90 Minuten lang trotz einer starken Erkältung tapfer durchhielt und somit auch ein vorbildliches Leuchtfeuer im Fight gegen die drohende Dunkelheit, sprich den Abstieg in die Regionalliga, verkörperte. "Das war ein Ausrufezeichen von uns. Wir haben es dem HSV einfach mal nachgemacht und gewonnen", sagte Wenzel. Brillant aufgelegt war Stürmerin Madeline Gieseler (18), die trotz Knieproblemen die Abwehr der Duisburger quasi im Alleingang vorführte und zwei sehenswerte Treffer erzielte. Den Startschuss zum dritten Heimsieg in der laufenden Saison gab Verena Hildebrandt mit einem wuchtigen Kopfstoß in die Tormaschen der Gäste nach 17 Minuten. In der Folgezeit dominierte der FFC deutlich, vergab jedoch eine höhere Führung durch Wenzel, die in der 28. Minute freistehend das 3:0 verpasste.
Bis zur Pause drängte anschließend Duisburg die Stormarnerinnen immer wieder weit in die eigene Hälfte zurück, hatte aber durch Julia Debetzki nur in der 31. Minute eine gute Torchance. Dramatisch verlief das Spiel jedoch für Michelle von Appen, die am Sonntag ihren 20. Geburtstag feierte und nach 27 Minuten im linken Abwehrzentrum umknickte. "Ich glaube, dass das Kreuzband wieder gerissen ist. Die MRT wird dann Gewissheit bringen", sagte eine traurige von Appen, die sich bereits am 10. Oktober 2010 im Duell gegen Werder Bremen das Kreuzband gerissen hatte. Michelle von Appen kam nach langer Verletzungspause erst am 18. März 2012 beim Spiel in Cloppenburg wieder zum Einsatz und droht fortan wieder lange Zeit auszufallen. Duisburg wurde unterdessen seine Grenzen aufgezeigt. Nach dem Anschlusstreffer schloss Kristina Kucharski einen famosen Konter brillant zum 4:1 ab und umarmte anschließend vollkommen glücklich ihre Eltern am Spielfeldrand.
FFC Oldesloe: Weber - Engel, Wöhler, Hildebrandt, von Appen (32. Steinbrecher) - Hamed - Wenzel - Wolfgramm, Runge - Gieseler (70. Weigel), Kucharski (88. Sell).
08.04.2012
FFC erlebt 0:8-Debakel in Potsdam
Der Spitzenreiter war mindestens zwei Klassen besser: Mit einer 0:8 (0:6)-Klatsche sind die Fußballerinnen des FFC Oldesloe vom Auswärtsspiel in der 2. Bundesliga bei Turbine Potsdam II zurückgekehrt. "Das ist deutlich und peinlich. So wie wir uns in der ersten Halbzeit präsentiert haben, das geht nicht", kritisierte FFC-Coach Michael Clausen, der kurz vor dem Spiel eine weitere Hiobsbotschaft zur Kenntnis nehmen musste. Mit Madeline Gieseler (Knieverletzung) musste auch die letzte verbliebene Offensivkraft passen. "So hatten wir vorne natürlich nicht mehr viel zu bieten", erklärte Clausen, dessen Team sich in akuter Abstiegsgefahr befindet.
Nicht einmal 60 Sekunden waren vergangen, da lagen die Gastgeberinnen bereits durch Lidija Kulis mit 1:0 in Front. Der Schock war noch nicht richtig verdaut, da schlugen die Potsdamerinnen erneut zu: Kulis erhöhte in der 3. Minute auf 2:0. "Da war das Spiel für uns eigentlich schon gelaufen", so Clausen. In der 20. Minute ging das Schützenfest weiter, als Anne-Kathrin Hübner auf 3:0 erhöhte. Die FFC-Defensive ließ sämtliches Zweikapmpfverhalten vermissen. Wenige Sekunden später kassierten die Gäste das 4:0 durch Sandra Starke (21.). Spätestens jetzt deutete sich ein Debakel an. Josephine Schlanke schraubte noch vor der Pause das Ergebnis per Doppelpack auf 6:0 in die Höhe (26., 40.).
Die Marschroute in der zweiten Hälfte für die Oldesloerinnen: Bloß nicht zweistellig verlieren. "Wir wollten das Spiel zumindest noch halbwegs ehrenvoll über die Bühen bringen", erklärte Clausen. Immerhin das gelang. So ließen die Stormarnerinnen, bei denen Ersatztorhüterin Friederike Wiener ab der 70. Minute sogar im Feld aushelfen musste, bis zum Schlusspfiff nur noch zwei Gegentreffer durch Erica Dillmann (56., 73.) zu.
In den kommenden Spielen hofft Clausen auf eine Reaktion seiner Mannschaft. "Wir sind nicht mit vielen Erwartungen nach Potsdam gereist. Aber jetzt haben wir drei Spiele gegen Teams, die keine Übermannschaften sind. Da müssen wir zeigen, dass wir in dieser Klasse in der Lage sind, drei Punkte zu holen."
FFC Oldesloe: Weber - Wöhler, Hamed, Engel, Kucharski, Hildebrandt (70. Wiener), Steinbrecher, Wenzel, von Appen, Wolfgramm, Runge.
24.03.2012
FFC kommt über Remis nicht hinaus
Ordentlich bis ansehnlich gespielt, aber dennoch nicht gewonnen. Das war das karge Fazit des 1:1 (1:1)-Unentschieden des FFC Oldesloe gegen FF USV Jena II vor nur 33 Zuschauern am Sonntagvormittag im Buniamshofstadion mit seinen 10 000 Zuschauerplätzen.
"Das ist wie eine gefühlte Niederlage. Wir waren die bessere Mannschaft. Fußballerisch war es ganz gut, wir haben es nur versäumt, das 2:0 zu erzielen", resümierte Oldesloes Kristin Engel. Für den FFC war das Remis zum Überleben in der 2. Frauenfußball-Bundesliga Nord zu wenig und zum Sterben zu viel. "Das war unser bestes Spiel seit dem 2:1 gegen Herford im November letzten Jahres. Es war ein gerechtes Unentschieden. Drei Punkte wären zwar schöner gewesen. Aber vielleicht können wir ja bei unserem nächsten Auswärtsspiel in Potsdam für eine Überraschung sorgen", sagte FFC-Trainer Michael Clausen nicht unzufrieden.
Die Stormarnerinnen waren von Beginn an gut in der Spur. In der 13. Minute erzielte Madeline Gieseler mit einem Traumtor aus 20 Metern Entfernung präzise in den rechten Torwinkel die 1:0-Führung für den FFC, der das Hinspiel im Oktober in Jena noch mit 1:6 verloren hatte. Dieser Treffer verlieh dem FFC spürbar Sicherheit. Die FFC-Frauen zeigten fortan Spielfreude, gute Spielzüge und eine sehr kompakte Zweikampfstärke. "Man hat gesehen, dass Vanessa Hamed die Bälle gut verteilt hat und Michelle von Appen hat auf der linken Abwehrseite, auch in der Offensive, eine starke Partie gemacht", lobte Engel ihre Mitspielerinnen. In der Tat: die ersten 45 Minuten waren auch im Offensivspiel der beste Auftritt des FFC Oldesloe in einem Heimspiel während dieser Saison. Glück hatten die Norddeutschen, als in der 19. Minute ein Freistoß von Christiane Gotte, die im Hinspiel allein vier Mal erfolgreich war, an die Torlatte klatschte. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff nutzte Gotte eine Unachtsamkeit in der FFC-Defensive dann jedoch cool zum 1:1-Endstand aus.
Im zweiten Abschnitt plätscherte die Partie dahin. Höhepunkte gab es nicht mehr. So blieb es beim ersten Heimunentschieden während dieser Spielzeit. Keine Frage: die Heimbilanz des FFC Oldesloe fällt mit nur zwei Siegen, einem Remis und fünf Niederlagen negativ aus. Deshalb werden die nächsten Heimspiele, beginnend mit dem Match gegen Duisburg am 15. April , wieder im heimischen Kurparkstadion in Oldesloe stattfinden. Der Buniamshof hat dem FFC kein Glück gebracht.
FFC Oldesloe: Weber - Engel, Wöhler, Hildebrandt, von Appen - Hamed - Wenzel - Wolfgramm, Sell (65. Weigel) - Kucharski, Gieseler.
(Stormarner Tageblatt)
18.03.2012
FFC geht in Cloppenburg unter
Michael Clausen war weit davon entfernt, die 0:6 (0:5)-Schlappe beim BV Cloppenburg zu beschönigen, sprach davon, dass die von ihm trainierten Zweitliga-Fußballerinnen des FFC Oldesloe eine ordentliche zweite Halbzeit abgeliefert hätten. Doch seine Enttäuschung über die vor allem im ersten Durchgang gezeigte äußerst schwache Leistung seines Teams konnte der FFC-Trainer auch nicht verbergen. Vor allem die Phase zwischen der 31. und 39. Minute hatte Clausen gehörig zugesetzt - vier Gegentreffer kassierte seine Mannschaft in diesen acht Minuten und lag somit zur Pause bereits hoffnungslos im Hintertreffen.
"Zunächst haben wir das für unsere Möglichkeiten sehr anständig gemacht, als wir jedoch das 0:2 kassiert haben, brach bei uns das kollektive Chaos aus", berichtete der Coach, dessen Elf durch Schlösser in der 13. Minute das 0:1 hatte schlucken müssen, danach aber dagegenhielt und sich nach Kräften wehrte. Mit Pollmanns Tor zum 2:0 brachen bei den Oldesloerinnen jedoch alle Dämme. Fehlpässe en masse, zögerliches Zweikampfverhalten und fehlende taktische Disziplin im Gästeteam sorgten dafür, dass Cloppenburg zu Toren eingeladen wurde. Eder, Winczo und Kirchberger nahmen die Geschenke dankend an und schossen ihre Farben frühzeitig auf die Siegerstraße. Die Partie war zur Pause somit längst entschieden.
Corinna Wollgramm
"In der Kabine habe ich deutliche Worte an die Mannschaft gerichtet, die hat sich das Team scheinbar zu Herzen genommen", meinte Clausen, dessen Schützlinge sich fortan redlich mühten, in der Defensive geordneter standen und es dem Gegner so erheblich schwerer machten, Druck aufzubauen. "Wir haben immerhin Charakter gezeigt, andere Mannschaften hätten sich vielleicht abschießen lassen", so Clausen, dessen Elf dennoch Gegentreffer Nummer sechs nicht verhindern konnte.
"Noch ist der Abstiegskampf nicht entschieden, aber bei unserer Personallage wird es natürlich mit jeder weiteren Niederlage schwerer, dass rettende Ufer noch zu erreichen", weiß Clausen um die Bedrohlichkeit der Situation. "Es wird ganz schwer für uns, aber die Hoffnung geben wir nicht auf."
<dick>FFC Oldesloe: </dick> Wiener - Wöhler, Engel, Sell (90. Rüder), Kucharski, Hildebrandt, Wenzel, Stamer (46. Hamed), von Appen (77. Steinbrecher), Wolfgramm, Runge.
<dick>Tore:</dick> 1:0 Schlösser (13.), 2:0 Pollmann (31.), 3:0 Eder (34.), 4:0 Winczo (37.), 5:0 Kirchberger (39. Foulelfmeter), 6:0 Winczo (83. Foulelfmeter).
13.03.2012
FFC Oldesloe rutscht auf Abstiegsrang
Eine Woche nach dem 3:0-Heimsieg gegen das Schlusslicht Mellendorfer TV herrscht wieder Tristesse bei den Fußballfrauen des FFC Oldesloe. Die Mannschaft von Trainer Michael Clausen verlor auf eigenem Platz im Lübecker Stadion Buniamshof vor nur 34 Zuschauern mit 0:2 (0:0) gegen den SV Meppen und rutschte damit auf den vorletzten Platz in der Zweiten Bundesliga Nord ab.
Dem 0:1 von Britta Kappel in der 53. Minute ging ein unnötig verursachter Eckstoß voraus. Eigene Möglichkeiten gab es reichlich für die Stormarnerinnen, die aber alle Chancen kläglich vergaben. Torfrau Friederike Wiener verhinderte zunächst einen höheren Rückstand, bis die fünf Minuten zuvor eingewechselte Gästespielerin Martina Fennen mit ihrem Treffer in der 74. Minute für die endgültige Entscheidung sorgte.
Nächster Gegner der Oldesloerinnen ist am Sonntag (14 Uhr) der Tabellendritte BV Cloppenburg, der nach einem 4:0-Auswärtssieg beim TV Mellendorf gegen den FFC auf heimischer Anlage weiter um den Anschluss zu den führenden Mannschaften von Spitzenreiter Turbine Potsdam und dem Zweitplatzierten FSV Gütersloh 2009 kämpft.
Clausen hat den Kampf um den Klassenverbleib noch nicht aufgegeben. "Es ist zwar nicht aufbauend, Vorletzter zu sein, aber noch sind acht Spiele zu absolvieren und wir haben es noch immer selbst in der Hand, unser Saisonziel zu erreichen", sagte er.
05.03.2012
FFC feiert zu erwartenden Pflichtsieg
Der FFC Oldesloe hat sein erstes Spiel im neuen Jahr gewonnen und damit drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Frauenfußball-Bundesliga Nord verbuchen können. Der zweite Heimsieg in der laufenden Saison gegen den Tabellenletzten war in keiner Phase der Begegnung gefährdet. "Der Gegner war schwach, das Spiel hatte kein Zweitliganiveau. Die Mannschaft hat von der ersten Minute an alles gegeben und hätte höher gewinnen müssen", sagte FFC-Cheftrainer Michael Clausen, der gegen Mellendorf auf seine beiden Winterpausen-Abgänge Daniela Schacher (zurück zum HSV II) und Kimberly Bühl (Ausbildungsgründe) verzichten musste. Außerdem schmerzten den Stormarnerinnen die verletzungsbedingten Ausfälle der stellvertretenden Kapitänin und Abwehrallrounderin Svenja Fritz (Kreuzband-OP), Denise Lehmann (Bandscheibe) und Annika Knechtel (Knie). Kurzfristig fiel auch noch Stürmerin Madeleine Gieseler (Grippe) aus. Weiter fehlte Clausen Mittelstürmerin Gaitana Lippert, die am Montag vor einer Woche Mutter ihres Sohnes namens Linus wurde und Vanessa Hamed (beruflich in Dubai). Außerdem ist Rachel Pashley, die jüngst zu "Schleswig-Holsteins Fußballerin des Jahres 2011" gekürt wurde, schwanger und fällt fortan im Kampf gegen den Abstieg bis zum Saisonende am 20. Mai aus. Clausen nominierte gegen die Niedersachsen daraufhin erstmals Nachwuchsspielerin Svea Sell aus der zweiten Mannschaft, die offensiv eingesetzt wurde. In der Abwehr rückte Johanna Wöhler von rechts in die Innenverteidigung.
Die Gastgeberinnen, die das Hinspiel trotz Mühe 5:3 gewonnen hatten, waren von Beginn an um den Erfolg bemüht, die erste gute Torchance vergab Carina Wolfgramm nach 18 Minuten. Fünf Minuten später machte es Kristina Kucharski eine Nuance besser und schob die Kunststoffkugel zum befreienden 1:0 in die rechte Ecke ein. Fortan lief es besser für den FFC. Mit dem 2:0 durch Kucharski wurden die Aktionen der Gastgeberinnen noch sicherer. Die erste brenzlige Situation für den FFC gab es nach 53 Minuten, als Melissa Verseck und Hannah Marquardt freistehend den Anschlusstreffer für die Gäste vergaben.
Mellendorf wurde im zweiten Abschnitt aktiver. Oldesloe hatte zeitweise Mühe, die Angriffe im Keim zu ersticken, erst mit dem 3:0 von Claudia Wenzel kehrte Ruhe ein. "70 Minuten lang waren wir besser", meinte Clausen. "Endlich hat sich unsere harte Arbeit ausgezahlt. Der Sieg war für das Team mental sehr wichtig", freute sich FFC-Urgestein Johanna Wöhler.
FFC Oldesloe: Weber - Engel (65. Rüder), Wöhler, Hildebrandt, Pajonk - Stamer, Wenzel, Weigel - Wolfgramm - Sell (86. Wiener), Kucharski.
SR: Blumenthal (Pritzwalk).
Zuschauer: 85.
Tore: 1:0 Kucharski (23.), 2:0 Kucharski (31.), 3:0 Wenzel (80.).
21.02.2012
FFC Oldesloe kassiert 0:7 gegen Trittaus Oldies
Michael Clausen hat noch ordentlich Arbeit vor sich. Wenn die Fußballerinnen des FFC Oldesloe in rund zwei Wochen im Heimspiel in der 2. Bundesliga gegen den Mellendorfer TV (4. März) erfolgreich in die Rückrunde starten wollen, müssen sie sich anders präsentieren als im Testspiel gegen die Altherren des TSV Trittau. Mit 0:7 unterlag die Clausen-Elf - und präsentierte sich insgesamt zu unkonzentriert.
Durch Fehlpässe in der Spieleröffnung gerieten die Kreisstädterinnen immer wieder ins Hintertreffen und kassierten unnötige Kontertore gegen konsequente Gastgeber. Damit setzte sich in dem Testspiel einmal mehr fort, was auch in der Liga bislang zu Abstiegskampf statt Aufstiegsrennen geführt hat: individuelle Fehler. Dennoch gab es beim FFC auch positive Nachrichten: Kristin Engel soll nach ihrer Knieentzündung diese Woche wieder ins Training einsteigen.
14.02.2012
Rachel Pashley ist Fußballerin des Jahres
Wie bereits im Vorjahr geht der Titel "Schleswig-Holsteins Fußballerin des Jahres" nach Bad Oldesloe. Nachdem die Wahl zuletzt auf Gaitana Lippert fiel, sicherte sich nun Vereinskollegin Rachel Pashley vom FFC Oldesloe den Titel. Lippert war aufgrund ihrer Fußballpause (die 27-Jähriger erwartet ihr erstes Kind) nicht nominiert. "Natürlich wäre es schön, einmal ganz oben zu stehen", hatte die 26-jährige Mittelfeldspielerin Pashley vor der Ehrung auf dem Gut Pronsdorf gesagt, nachdem sie in den vergangenen Jahren stets auf den vorderen Plätzen zu finden war, den Titel aber stets verpasst hatte.
Nach dem Abstieg Holstein Kiels aus der 2. Frauenfußball-Bundesliga zog es die gelernte Veranstaltungskauffrau, die seit 2008 beim SHFV angestellt und dort für den Bereich Frauen- und Mädchenfußball zuständig ist, im Sommer des vergangenen Jahres zum FFC Oldesloe. Hier avancierte die gebürtige Engländerin auf Anhieb zur Führungsspielerin, die mit unermüdlichem Einsatz als Vorbild für die jüngeren Spielerinnen vorneweg marschiert. "Für mich kam diese Auszeichnung dennoch schon etwas überraschend. Aber ich freue mich natürlich sehr, zumal ich mich jetzt jedes Jahr verbessert habe, quasi Jahr für Jahr eine Treppenstufe höher gestiegen bin", so Pashley, die 2009 Dritte wurde, im Vorjahr Rang zwei einnahm und nun zur Fußballerin des Jahres gewählt wurde.
Auf Platz zwei folgt mit Madeline Gieseler eine jener Youngster des FFC Oldesloe, die sich an Pashley orientieren. Gieseler ist zwar erst 18 Jahre alt, ihre fußballerischen Qualitäten wurden aber schon im Vorjahr, als die Angreiferin des FFC bei der Wahl auf Rang drei landete, gewürdigt. Trotz ihrer Jugend lief die flinke und ballsichere Angreiferin schon 40 Mal für den FFC in der 2. Bundesliga auf, erzielte dabei acht Treffer. Gieseler gehört zweifelsfrei die Zukunft - nach eigenem Bekunden allerdings nicht in vorderster Front. Im Mittelfeld, so glaubt die 18-Jährige, könne sie ihr Potenzial noch besser einbringen. Die Zeit wird es zeigen. Und Zeit, um auch einmal bei der Wahl zur Fußballerin des Jahres ganz oben zu stehen, hat die Oldesloerin noch genug, steht sie doch gerade am Anfang ihrer Karriere…
09.02.2012 - VfB LÜBECK
FFC-Frauen verteidigen den Hallen-Landesmeistertitel
Nach souveräner Vorrunde, drei Siege ohne Gegentor, kam es zum Duell gegen Holstein Kiel schon im Halbfinale, da Holstein nur Gruppenzweiter wurde. Nach einem letztlich verdienten 2:1 wurde auch Olympia Neumünster im Finale, wenn auch erst nach 9-Meterschießen mit 2:1 besiegt. Herzlichen Glückwunsch zur Titelverteidigung in der Lübecker Hansehalle.
Glückwunsch auch an unsere Lübeckerin Madeline Gieseler. Sie wurde in ihrer Heimatstadt nicht nur (mit 2 anderen Spielerinnen) Torschützenkönigin sondern von den Trainern auch zur Spielerin des Turniers gewählt !
Vorrunde:
FFC – Rot-Schwarz Kiel 1:0
Nach 30 Sekunden scheitert Vanessa Hamed mit der Hacke, eine Minute später Madeline Gieseler mit einem Schuß. Danach gewöhnte sich der FFC erst einmal an die Hallenbedingungen, schließlich steckt man in der Vorbereitung der Rückrunde. In der 6. scheitern Johanna Wöhler und Madeline Gieseler noch in einer Doppelchance, aber in der 8. Minute sicherte Madeline mit einem schönen Trick an der Mittellinie, kurzem Antritt und sattem Schuß das glanzlose 1:0 zum Turnierstart.
FFC – Olympia Neumünster 3:0
Nach nur einer Minute läßt Madeline Gieseler eine wahre Granate los, die im Winkel des Olympia-Tores einschlägt. In der 8. Minute bereitet Madeline mit tollem Diagonalpaß in die Gasse das 2:0 durch Kristina Kucharski vor. Der Schlußpunkt als Carina Wolfgramm in der 13. Minute schön ablegt und Madeline lässt sich diese Chance nicht entgehen – 3:0.
FFC – TuRa Meldorf 2:0
Das 1:0 bereitet Kristina Kucharski vor, die nach einem Deckenball blitzschnell den Freistoß ausführt und auf Ronja Pajonk legt, die das 1:0 schießt. Toller Spielzug in der 5. Minute: Johanna Wöhler legt per Hacke auf Kristina, die mit einem Schlenzer den Torwinkel nur um Zentimeter verpasst. In der 7. Minute Glück, als Meldorf nur die Latte trifft. Die Entscheidung dann in der 9. Minute als Ronja in den Lauf von Kristina Kucharski passt, die die Torhüterin mit der Hacke überlistet. Tolles Tor!
Halbfinale
FFC – Holstein Kiel 2:1
Durch die Vorrundenniederlage von Kiel gegen Riepsdorf fand das Spiel der beiden Favoriten schon im Halbfinale statt. In der ersten Minute scheiterte Madeline nach einem Alleingang knapp. Eine Minute später schob Carina Wolfgramm den Ball schön mit dem Innenrist ins lange Eck zum 1:0. Im Gegenangriff musste auch Jennifer Weber im Tor einmal ihr können zeigen und klärte mit schöner Fußabwehr. Hellwach war Ronja Pajonk, die im Laufe des Turniers immer mehr Selbstsicherheit zeigte, als sie in einen Abstoß der Keeprin sprintete und die Torhüterin anschließend zum 2:0 ausguckte. In der achten war es ein fulminater Schuß von Johanna Wöhler, der die Keeperin zur Parade zwang, aber im Ggeenstoß strich der Ball der Kieler Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Der FFC dominierte das Spiel aber sicher. Bis zur 11. Minute. Als Jennifer Weber einen kurzen Pass zu ungenau spielte, den anschließenden Ball noch sensationell parieren konnte, aber dem Nachschuß war sie dann hilflos ausgesetzt. Das einzige FFC-Gegentor des Turniers war ein Geschenk. Danach versuchte Holstein noch einmal alles, ohne richtig gefährlich zu werden. Allerdings spielte der FFC in dieser Phase auch nicht ruhig genug. Aber das bemerkte auch Michael Clausen auf der Bank und nach seinem Einwirken wurde die letzte Minute dann sicher heruntergespielt – Finale!
Finale
FFC – Olympia Neumünster 2:1 (0:0) n. N.
Auch dieses Spiel dominierte der FFC wieder. In der zweiten Minute schoß Ronja aus guter Position über das Tor. Im Gegenzug muss auch Jenifer Weber einmal klären. In der 5. Minute schießt Kapitän Johanna Wöhler aus der zweiten Reihe knapp rechts vorbei. In der 8. Minute die einzig richtig brenzlige Szene des Turniers, als Jennifer wieder mit guter Fußabwehr klärt und der Nachschuß aus der Drehung über die Latte des FFC-Tores fliegt. Danach aber musste das Tor fallen. Ecke auf Kristina Kucharski, die aber aus 2-Metern über das Tor zielt. Der FFC gibt noch einmal richtig Gas, auch wenn man nach 70 Turnierminuten schon etwas Müdigkeit erkennen kann. Die drei größten Chancen dieser Phase waren zwei Pfostenschüsse von Madeline Gieseler (10.) und Ronja Pajonk, der sogar das Tor leicht verschob, sowie eine Direktabnahme auch von Ronja nach einer Ecke knapp über das Tor. Also musste das 9-Meterschießen entscheiden.
0:1 Neumünster beginnt und geht in Führung, unhaltbar für Jennifer Weber
1:1 Madeline Gieseler unhaltbar genau in den rechten Torwinkel
1:1 Jennifer Weber klärt mit perfekter Fußabwehr
2:1 Johanna Wöhler ebenso unhaltbar scharf links unten
2:1 die Neumünsteranerin legt rechts vorbei – Entscheidung und Titelverteidigung!
Ein toller Erfolg des FFC-Teams. Die Frauen kamen mit der Favoritenbürde gut klar und sicherten sich einen letztlich hoch verdienten Turniersieg zur vierten Hallen-Landesmeisterschaft. Der FFC war auch ohne die verletzten und geschonten Spielerinnen eine Macht. Das sollte den Frauen für die schwere Bundesligarückrunde wieder Mut machen.
FFC: Jennifer Weber, Janice Adu-Gyamfi, Johanna Wöhler, Vanessa Hamed, Ronja Pajonk (2), Kira Rüder, Carina Wolfgramm(1), Madeline Gieseler (3), Kristina Kucharski (2) und Sandra Runge (als „Not“-Reserve)
08.02.2012
FFC-Spielerinnen Leidtragende der gescheiterten Liaison
Vor zwei Wochen wurde die "Verlobung"" zwischen dem FFC Oldesloe und dem VfB Lübeck aufgelöst. Nun gehen beide Vereine nach Saisonende wieder getrennte Wege. Die Zweitliga-Fußballerinnen des FFC kehren nach einer einjährigen Kooperation mit den Lübeckern in den Kreis Stormarn zurück, werden ihre Heimspiele statt am Buniamshof wieder im Kurparkstadion absolvieren.
Dabei hatte alles so verheißungsvoll begonnen: Am 17. Juni 2011 hatten beide Clubs einen Kooperationsvertrag geschlossen, mit dem Ziel der Integration des FFC Oldesloe in den VfB Lübeck. Doch daraus wurde nichts (wir berichteten). Die Gründe für das Scheitern scheinen vielschichtig. Es geht wie immer auch um das liebe Geld, um zu erstattende Fahrtkosten, Sicherung des Etats, aber auch um interne Probleme.
Verstehen können diese Entwicklungen vor allem die FFC-Spielerinnen nicht, waren sie es doch, die sich "tierisch" auf die anstehende Hochzeit mit dem großen Nachbarn von der Lohmühle freuten und nun zum "Spielball" zwischen den Fronten wurden. Zusätzlich erschwert wird alles noch durch die sportliche Situation des FFC, der sich aktuell im Abstiegskampf befindet.
"Das war schon ein kleiner Schock für mich, als ich davon erfahren habe. Jetzt gilt es erst einmal, alles sacken zu lassen und die Thematik aufzuarbeiten. Aber natürlich beschäftigt mich schon, wie und ob es überhaupt mit dem FFC weitergeht", sagte Rachel Pashley. "Wir als Aktive sind da eher machtlos, müssen zunächst abwarten und sportlich gesehen die Grundlage für eine weitere Saison in der 2. Bundesliga legen. Doch natürlich ist es wichtig, dass wir bald wissen, woran wir sind, ob der Verein es durch neue Sponsoren schafft, den jetzigen Standard zu halten."
Auch Kristin Engel zeigte sich enttäuscht: "Ich hatte so gehofft, dass es mit der Ehe klappt und der professionelle Weg, der eingeschlagen wurde, fortgesetzt wird. Bis jetzt war immer alles perfekt, vor allem von der guten ärztlichen Versorgung in der Hansestadt haben wir profitiert. Doch nun habe ich Angst vor einem Rückschritt, davor, dass die Mannschaft nach und nach auseinander bricht. Ich persönlich kann nicht ganz nachvollziehen, warum es zur Trennung gekommen ist. Doch ich möchte auch in den nächsten Jahren in der 2. Bundesliga spielen und hoffe, dass der Verein dafür die Grundlagen legt. Ansonsten müsste ich mich nach einem anderen ambitionierten Verein in der Umgebung umschauen."
Svenja Fritz sieht die ganze Sache etwas entspannter: "Ich vertraue dem FFC-Vorstand und hoffe, dass wir die notwendige Unterstützung in Oldesloe erhalten, um zweitklassig zu bleiben. Schließlich sind wir ein Aushängeschild der Region."
Das sieht auch Vorsitzende Anja Völker so: "Es war ein Versuch, der nicht so funktioniert hat, wie wir es uns alle erhofft haben. Wir müssen jetzt in Oldesloe die Kräfte bündeln, Wirtschaft und Politik mit ins Boot holen. Gelingt dies, werden wir auch weiterhin Breiten- und Leistungssport anbieten können."
13.02.2012
Rückblick: Frauenfußball-Regionalligist FFC Oldesloe II hofft trotz magerer acht Punkte auf Klassenerhalt
Zwei Siege, zwei Unentschieden und neun Niederlagen - die Fußballerinnen des FFC Oldesloe II haben eine enttäuschende Hinrunde in der Regionalliga Nord hingelegt. Mit mageren acht Punkten auf dem Konto steht das Team von Trainer Dirk Weißler und Assistent Rainer Jahns als Vorletzter des Klassements mit dem Rücken zur Wand. Zwar hat die Zweitliga-Reserve nur einen Punkt Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, doch selbst wenn die Oldesloerinnen auch im zweiten Jahr in der Regionalliga das rettende Ufer erreichen sollten, ist der Klassenerhalt längst nicht in trockenen Tüchern. Denn sollte der eigenen Ersten der Ligaverbleib in der 2. Bundesliga nicht gelingen, müsste die Reserve den Platz in der Regionalliga räumen. Dieses Schicksal ereilte im vergangenen Sommer die KSV Holstein Kiel.
So weit aber mag Co-Trainer Jahns noch nicht denken: "Wir haben keinen Einfluss darauf, was bei unserer Ligamannschaft passiert, sondern müssen unsere Hausaufgaben zunächst einmal selbst machen." Und die Hausaufgaben, die es zu erledigen gilt, sind vielschichtig. Zunächst gehe es darum, die Defensivarbeit der gesamten Mannschaft zu verbessern - 30 Gegentreffer in 13 Partien sprechen eine deutliche Sprache. Häufiger klingelte es nur im Kasten von Schlusslicht SF Wüsting-Altmoorhausen (37 Gegentore). Doch die Defensivabteilung ist nicht die einzige Baustelle. Auch im Angriff hakt es gewaltig. Acht geschossene Tore sind der schlechteste Ligawert. Trotz dieser Bilanz glaubt Jahns daran, dass seine Mannschaft das Zeug dazu hat, in der Regionalliga zu bestehen. "Das Niveau ist nicht mehr so hoch wie früher, in dieser Liga kann eigentlich jeder jeden schlagen."
Dass dies den Stormarnerinnen allerdings nur selten in der Hinrunde gelang, ist auch der Personalsituation geschuldet. Zum einen fehlt der jungen Mannschaft eine Führungsspielerin, an der sich die Youngster orientieren können und zum anderen die Alternativen. "Wir brauchen einen alten Hasen, der die Richtung vorgibt. Von einer 17- oder 18-Jährigen zu fordern, dass sie Verantwortung übernimmt, ist zu viel verlangt." Mareike Eitner habe aufgrund ihrer körperlichen Präsenz und ihrer fußballerischen Fähigkeiten trotz ihres jungen Alters das Zeug zur Führungsspielerin, fiel aber in der Hinrunde lange Zeit verletzt aus. "Eine Mittzwanzigerin zu finden, ist schwer. Die meisten wollen in diesem Alter nicht mehr den ganz großen Aufwand betreiben und auf Unterstützung aus der ersten Mannschaft brauchen wir auch nicht zu hoffen, denn Trainer Michael Clausen hat selbst enorme Personalsorgen", erklärt Jahns, der in der Rückrunde jedoch wieder auf Eitner und auch die zuletzt lange Zeit verletzten Vanessa Vonau und Marie Jürgensen bauen kann. "Bis zum Rückrundenstart Anfang März werden alle drei hoffentlich wieder fit sein. Dieses Trio ist enorm wichtig für uns, nicht nur weil sie Leistungsträgerinnen sind, sondern auch, weil der Kader sehr dünn ist", so der Co-Trainer, der auf einen guten Start hofft. Der wäre wichtig, um schnell das nötige Selbstvertrauen zu tanken. In dieser Hinsicht haben die Oldesloerinnen zuletzt allerdings bereits einen Schritt nach vorn gemacht. "Der souveräne Gewinn des Hallenkreismeistertitels war sicherlich Balsam auf die geschundenen Seelen unserer Spielerinnen und gibt hoffentlich Auftrieb. Sollte es am Ende dennoch nicht zum Klassenerhalt reichen, dann müssen wir eben in den sauren Apfel beißen. Dirk Weißler und ich werden jedenfalls alles versuchen, die Mannschaft auf Kurs zu bringen und das Schiff auch dann nicht verlassen, wenn wir zurück in die SH-Liga müssen", so Jahns.
06.02.2012
FFC verteidigt Landesmeistertitel
Die Zweitliga-Fußballerinnen des FFC Oldesloe haben ihren Titel verteidigt. Bei den 8. Hallenlandesmeisterschaften in Lübeck hat sich das Team von Trainer Michael Clausen vor 450 Zuschauern im Finale gegen Olympia Neumünster im Neunmeterschießen durchgesetzt. "Ich hoffe, das gibt einen Schub für die Rückrunde in der Liga", sagte Clausen nach dem Turnier. Als beste Spielerin wurde Oldesloes Madeline Gieseler ausgezeichnet, die sich zusätzlich zusammen mit Laura Bahr (Olympia) und Cristina Krause (Holstein Kiel) mit drei Treffern die Torjägerkanone sicherte. Der zweite Stormarner Vertreter, der SSC Hagen Ahrensburg, scheiterte bereits in derVorrunde, wurde aber als fairstes Team ausgezeichnet.
Im Auftaktspiel der Vorrundengruppe A musste sich SH-Ligist SSC Hagen mit einem 1:1 gegen Ligakonkurrent FC Riepsdorf begnügen. Nach sechs Minuten brachte Jessica Timm die Stormarnerinnen mit 1:0 in Führung. Anschließend traf Charlotte Kuziek nur die Torlatte, ehe Dörthe Gollnest am Pfosten scheiterte. Statt 3:0 für Ahrensburg stand es plötzlich 1:1 - Melanie Schöning hatte mit der ersten FC-Chance zum 1:1-Endstand ausgeglichen.
In ihrem zweiten Spiel bezwangen die Ahrensburgerinnen den TSV Ratekau, Tabellenführer der SH-Liga, mit 3:1. Maie Stein, Charlotte Kuziek und Julie Sidow sorgten bei einem Gegentor von Carmen Schubert für den Sieg. Im letzten Gruppenspiel reichte Hagen ein Remis gegen Holstein, um in die Finalrunde einzuziehen. Doch die ehemalige Oldesloerin Joy Grube brachte die technisch und taktisch überlegenen Kielerinnen nach 30 Sekunden in Führung. Julie Sidow scheiterte anschließend am Pfosten. Doppelt bitter: Im Gegenzug sprang Lena Banse der Ball an die Hand - den Neunmeter verwandelte Kati Krohn zum 2:0. Kurz darauf legte sie das 3:0 nach. Zu spät verkürzte Kuziek auf 1:3. Ahrensburg musste wie im vergangenen Jahr vorzeitig die Segel streichen. In das Halbfinale zogen Riepsdorf als Tabellenführer und Holstein Kiel ein. Günter Feigl, der SSC-Trainer Gerhard Gollnest vertrat, sagte: "Es war mehr drin. Im Spiel gegen Holstein haben sich unsere Spielerinnen vom Namen beeindrucken lassen. Wir haben zwar insgesamt nicht schlecht abgeschnitten, ganz zufrieden bin ich aber auch nicht, weil wir die Vorrunde nicht überstanden haben."
In der Gruppe B setzte sich der FFC Oldesloe souverän durch. Ohne Gegentreffer zogen die Zweitliga-Fußballerinnen in das Halbfinale ein. In ihrer ersten Partie bezwangen die Stormarnerinnen Rot-Schwarz Kiel knapp mit 1:0. Nach acht Minuten versenkte Madeline Gieseler den Ball im Kieler Tor. Weitere Treffer sprangen nicht heraus, obwohl der Zweitligist gegen defensiv eingestellte Kielerinnen die Partie dominierte. Gegen SH-Ligist Olympia Neumünster kamen die Oldesloerinnen besser in Fahrt. Nach 14 Spielminuten hieß es 3:0 durch Kristina Kucharski und zwei Treffer von Gieseler. Im abschließenden Gruppenspiel brachte Ronja Pajonk den FFC gegen TuRa Meldorf mit 1:0 in Führung. Auf der Gegenseite traf Lara Lucht nur die Latte. Anschließend begannen die Stormarnerinnen zu zaubern: Pajonk legte auf Kucharski, die den Ball mit der Hacke im Meldorfer Tor unterbrachte. Den Rest der Spielzeit verwaltete die Elf von Trainer Michael Clausen das Ergebnis.
Dem FFC folgte Olympia Neumünster durch ein 1:1 im letzten Vorrundenspiel gegen Rot-Schwarz Kiel in das Halbfinale des Turniers. Dort trafen die Stormarnerinnen in einer Neuauflage des letztjährigen Endspiels auf Holstein Kiel. Oldesloe ging nach vier Minuten durch Carina Wolfgramm in Führung. Ronja Pajonk erhöhte in der 7. Minute auf 2:0 - doch Holstein schlug noch einmal zurück. Zwar konnte Torhüterin Jennifer Weber gegen Tina Hild noch retten, den Nachschuss drückte aber Cristina Krause zum 1:2-Anschluss der Kielerinnen über die Linie. In einer hektischen Schlussphase brachten die Stormarnerinnen den Sieg über die Zeit.
Im zweiten Halbfinale setzte sich Olympia Neumünster in einer umkämpften Partie mit 2:1 gegen Riepsdorf durch, das auch im kleinen Finale mit 1:3 gegen Kiel verlor. Cristina Krause (5., 9.) und Tina Hild sorgten bei einem Gegentreffer durch Ronja Siemers (11.) dafür, dass sich Holstein für die Vorrundenpleite revanchieren und 150 Euro Preisgeld mit nach Hause nehmen konnte.
Im Finale trat der FFC engagiert auf, war die spielbestimmende Mannschaft, wirkte aber zu hastig in seinen Aktionen - die Leichtigkeit der vorangegangenen Partien war verloren. So musste Torhüterin Jennifer Weber ihr Team gegen Laura Bahr vor einem Rückstand bewahren (3.), ehe Johanna Wöhler (5.) und Kucharski (10.) gute Chancen vergaben. In der 13. Minute traf Ronja Pajonk nur den Pfosten des Olympia-Tores - es kam zum Entscheidungsschießen. Neumünsters Sina Lewinski und Oldesloes Madeline Gieseler bewiesen Nervenstärke. Nachdem Jennifer Weber den Neunmeter von Catharina Schnoor gehalten hatte, verwandelte Johanna Wöhler zum 2:1 für die Stormarnerinnen. Mit ihrem Fehlschuss machte letztlich Neumünsters Saskia Markstein-Kirchner die Oldesloerinnen zum neuen und alten Titelträger. "Der Turniersieg ist verdient, wir sind unserer Favoritenrolle gerecht geworden", sagte FFC-Coach Michael Clausen nach der Titelverteidigung, die mit 500 Euro Preisgeld belohnt wird.
06.02.2012
FFC-Mädchen auf Rang drei
Mit der Bronzemedaille um den Hals sind die B-Juniorinnen des FFC Oldesloe von der Fußball-Hallenlandesmeisterschaft in Lübeck zurückgekehrt. Den Siegerpokal durfte am Ende der Nachwuchs von Holstein Kiel nach oben stemmen - die Mannschaft, gegen die die Stormarnerinnen im Halbfinale mit 3:5 das Nachsehen hatte.
Dabei begann das Turnier nach Plan für den FFC. In Gruppe A gelang der Auftakt mit einem ungefährdeten 3:1-Erfolg gegen die FSG Goldebek/Arlewatt. Als die Stormarnerinnen dann auch den TSV Schönberg in der zweiten Vorrundenpartie knapp mit 3:2 bezwangen, gingen sie als Gruppenerster in das Halbfinale.
In einer spannenden und durchaus ausgeglichenen Partie mussten sich die Oldesloerinnen letztlich dem Tabellenzweiten der Gruppe B, Holstein Kiel, mit 3:5 geschlagen geben und konnten nur im kleinen Finale antreten. Dort ließ der FFC TuRa Meldorf, dem Sieger der Vorrundengruppe B, beim 5:2 keine Chance. Neben dem dritten Platz und 100 Euro Prämie hatten die Stormarnerinnen noch einen weiteren Grund zur Freude, vor allem eine Spielerin: Merle Horstmann sicherte sich mit fünf Treffern die Torjägerkanone des Turniers.
31.01.2012
VfB & FFC: Verlobung gelöst!
„Die FFC-Frauen sind ein Glücksfall für den VfB“, hatte Lübecks Vorstandssprecher Holger Leu vor gut einem halben Jahr gejubelt. Damals wurde die Verlobung der beiden Vereine bekannt gegeben. Die Ehe sollte im kommenden Sommer geschlossen werden.
Stattdessen gehen beide Klubs wieder auseinander. Der FFC lässt den Kooperationsvertrag zum Saisonende auslaufen. Die Zweitliga-Mannschaft spielt dann nicht mehr auf dem Lübecker Buniamshof sondern im Kurparkstadion in Bad Oldesloe. Und nicht mehr in den grün-weißen sondern wieder in den roten oder blauen Trikots.
„Ich bin sehr enttäuscht. Das ärgert mich schon. Wir sind unseren Verpflichtungen nachgekommen“, betont Leu. Das „Paket“ sieht die medizinische Betreuung im Hamburger Krankenhaus Boberg, die Ausrüstung von Nike, eine finanzielle Unterstützung von einem Sponsor (Philip von Papen, Altus Bau) und das Spielen auf dem Buni vor. Außerdem wird den Spielerinnen Rachel Pashley und Julia Weigel, die aus Kiel kommen, ein Pkw zur Verfügung gestellt. Offensichtlich hatte sich der FFC aber mehr „Bargeld“ gewünscht.
Leu hatte die Fortführung des Kooperationsvertrages um ein weiteres Jahr angeboten, um sich – wie vor einer Ehe – weiter zu prüfen. „Wir gehen nicht im Unfrieden auseinander“, stellte die FFC-Vorsitzende Anja Völker klar. „Der VfB hat viel eingebracht. Ohne die Verbindung hätten wir vielleicht gar nicht in dieser Saison in der Zweiten Liga spielen können.“ Völker sagt aber auch: „Wenn der VfB neue Mannschaften haben will, dann muss er auch investieren. Der Tenor in Lübeck war, dass man das nicht hinbekommen würde. Das soll kein Vorwurf sein. Aber es macht unter diesen Umständen wenig Sinn, das Projekt weiterzuführen.“
Marketing-Chef Michael Franke ergänzte, dass „es schon deutliche Vorteile hätte geben müssen. Schließlich haben wir in den zwölf Jahren, seit es den FFC gibt, einiges aufgebaut. Wir haben es gemeinsam mit dem VfB nicht geschafft, das Projekt erfolgreich zu Ende zu führen. Aber wir schieben uns jetzt nicht den schwarzen Peter zu. Wir bleiben dem VfB freundschaftlich verbunden“. Leu wollte zu den Differenzen keine weitere Stellungnahme abgeben.
Rund 80 000 Euro beträgt der FFC-Etat in dieser Saison, kommende Spielzeit sollte er auf über 100 000 Euro erhöht werden. „Wir wollen den Zweitliga- und Regionalliga-Spielerinnen, die weite Wege haben, einen Fahrgeld-Zuschuss ermöglichen“, sagte Völker. Bis zum 15. März sollen die Lizenz-Unterlagen beim Deutschen Fußball-Bund in Frankfurt/Main sein. Derzeit klaffe laut Manager André Niemann im Etat für die kommende Saison noch eine Lücke von 30 000 bis 40 000 Euro. Deshalb stehe noch gar nicht fest, ob der FFC in der kommenden Saison in der 2. Liga spielen wird. Sportlich ist der Klassenerhalt ohnehin längst nicht gesichert.
Gegen eine „Ehe“ des FFC mit dem VfB hatten sich auch viele Mädchen der Jugendmannschaften ausgesprochen, die einen Umzug von Bad Oldesloe nach Lübeck nicht mitmachen. „Wir möchten nicht sterben“, stand auf einem Banner bei einem Turnier. Im Herbst vergangenen Jahres wurden Eltern und Jugendliche auf einer Versammlung angesprochen. „Rund 50 Prozent wollten in Oldesloe bleiben“, sagte Franke. „Wir hätten eine Menge aufgegeben. Das Risiko, junge Spielerinnen zu verlieren, konnten wir nicht eingehen. Wir würden zu viele Menschen enttäuschen.“ Die Satzung des Verbandes lasse es auch nicht zu, dass die Damen beim VfB und die Jugend weiter beim FFC spielen. Franke: „Dann hätte ein neuer Verein gegründet werden müssen.“
Lübecker Nachrichten
31.01.2012
FFC kehrt nach Oldesloe zurück
Die "Verlobung" wird aufgelöst: Statt einer Integration des FFC Oldesloe in den VfB Lübeck gehen beide Vereine nach Saisonende wieder getrennte Wege. Somit kehren die Zweitliga-Fußballerinnen des FFC nach einer einjährigen Kooperation mit den Lübeckern nach Bad Oldesloe zurück. "Der VfB hat vorgeschlagen, den Kooperationsvertrag um ein weiteres Jahr zu verlängern. Wir können aber unseren Mitgliedern, die ihren Verbleib im Verein von der Zukunft des FFC abhängig machen, nicht zumuten, noch ein Jahr zu warten", sagte gestern Abend Michael Franke, Bereichsleiter Marketing beim FFC Oldesloe.
Am 17. Juni 2011 hatten beide Clubs einen Kooperationsvertrag geschlossen, mit dem Ziel der Integration des FFC Oldesloe in den VfB Lübeck. Wie die Stormarner gestern erklärten, konnte mit den Rahmenbedingungen aus der Kooperation der Bereich Bundesligafußball zwar weiter entwickelt werden, die Regionalliga-Frauen und die Jugendteams konnten davon jedoch nicht profitieren. Um auch in diesen Bereichen eine positive Entwicklung zu ermöglichen, seien zusätzliche Finanzmittel notwendig, die bei einer konstanten Weiterführung der Kooperation nicht zur Verfügung gestellt werden könnten. Franke erklärte, dass die Sicherung der Errungenschaft aus zwölf erfolgreichen Jahren des Frauen-Fußball-Clubs Oldesloe jedoch Priorität besitze. "Wir sind nicht nur für die Bundesliga-Mannschaft verantwortlich, sondern für den gesamten Verein", sagte Franke: "Es war eine schwere Entscheidung, die Kooperation zu beenden. Aber der Weg geht genau deshalb nur in diese Richtung weiter. Wenn das dadurch mittelfristig nicht mehr die 2. Liga sein kann, dann ist das eben so. Wir werden trotzdem nicht kampflos aufgeben."
Laut einer Pressemitteilung des FFC bedauere der VfB Lübeck die Entscheidung der Stormarner. Beide Vereine seien aber weiterhin davon überzeugt, dass das Projekt die richtigen Ansätze hatte und würden weiter freundschaftlich verbunden bleiben. Einem neuen Kooperationsversuch in absehbarer Zeit aber erteilte Franke eine Absage. "Das Thema ist erstmal abgehakt. Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt wieder etwas zusammen machen."
Bevor es dazu kommen sollte, laufen die Zweitliga-Fußballerinnen - wenn sie den Klassenerhalt schaffen - ab der kommenden Saison wieder im Kurparkstadion auf. "Ich hoffe, dass die Leute es positiv sehen, unsere Beweggründe verstehen und sich freuen, dass wir uns jetzt so entschieden haben", sagte Franke, der angesichts der Kritik und Missverständnisse beim Abzug des FFC im Sommer nach Lübeck betonte: "Die entscheidenden Stellen wie den Bürgermeister haben wir dieses Mal besser informiert."
Stormarner Tageblatt
23.01.2012
VfL Oldesloe reist ungeschlagen ab
Wintercup der Zweitliga-Fußballerinnen des FFC Oldesloe: TSV Zarpen siegt im Finale gegen Gastgeber / Fischer-Team sorgt für Eklat
Strahlende Siegerinnen, geschlagene Favoritinnen, tapfer kämpfende Außenseiter, überragende Einzelspielerinnen und einen Eklat - das alles bot der "Wintercup" der Zweitliga-Fußballerinnen des FFC Oldesloe.
Am Ende setzte sich der TSV Zarpen verdient gegen die Teams United Lübeck, FFC Oldesloe, VfL Oldesloe, Eichholzer SV, SV Meddewade und Henstedt-Ulzburg durch. Der Verbandsligist bezwang im Finale den favorisierten Zweitligisten FFC Oldesloe mit 1:0. Das entscheidende Tor erzielte ausgerechnet Steffi Storm, die zur vergangenen Saison erst vom FFC nach Zarpen gewechselt war. Die Angreiferin wurde auch zur besten Spielerin des Turniers gewählt. Zarpens Trainer Horst Juhler zeigte sich dementsprechend zufrieden: "Jetzt wollen wir diesen positiven Schwung auch in die Liga mitnehmen."
Rund 250 Zuschauer verfolgten die 21 spannenden Vorrundenspiele. Neben dem FFC und dem TSV Zarpen, spielte vor allem der VfL Oldesloe stark auf, besiegte den Lokalrivalen FFC mit 1:0 und setzte sich ungeschlagen mit 14 Punkten und 9:2 Toren an die Spitze der Tabelle. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung in der Halle selbst bei Schlusslicht Meddewade gut. Doch dann kam es zum Eklat: VfL-Trainer Rainer Fischer war mit seinem Team nämlich unter der Bedingung angetreten, dass das Turnier im Modus "Jeder-gegen-jeden" bis 23 Uhr entschieden wird. Demnach hätte seine Mannschaft das Turnier eigentlich gewonnen - doch der Ausrichter hatte den Modus geändert, ein Halbfinale und ein Finale hinzugefügt. "Wir wollten den Zuschauern und Spielerinnen so viele Partien wie möglich bieten", begründete die FFC-Vorsitzende Anja Völker die Entscheidung.
Darüber, wann die Teams informiert wurden, gab es unterschiedliche Aussagen. Während die meisten Mannschaften angaben, bereits vor Turnierbeginn von den Änderungen erfahren zu haben, kritisierte Fischer, dass er erst vier Spiele vor dem Ende der "Vorrunde" darüber in Kenntnis gesetzt wurde. "Für weitere Partien haben meine Spielerinnen gar keine Zeit. Das ist eine Riesensauerei, was der FFC hier mit meinen Mädels macht", schimpfte der Coach, der mutmaßte: "Es hätte wohl nicht so gut ausgesehen, wenn der VfL hier gewinnt." Seine Mannschaft, Tabellenerster der Vorrunde, trat nicht zum Halbfinale an - eine Entscheidung, auf die die anderen Turnierteilnehmer mit Unverständnis reagierten. Die Vorwürfe Fischers wollte André Niemann so nicht stehen lassen. "Das Verhalten von Herrn Fischer ist unsportlich. Er war über den Modus informiert. Es ist ein Schlag ins Gesicht der anderen Mannschaften und der Helfer, dass sein Team nicht angetreten ist", kritisierte der FFC-Sportmanager.
Das Turnier lief weiter, doch die Stimmung in der Halle war gedrückt. Nicht mehr die Frage nach dem Turniersieger, sondern nach den Gründen für den kurzfristigen Abgang des VfL Oldesloe stand im Mittelpunkt. "Ich finde es schade, dass einem durch so eine Aktion das Turnier verdorben wird, das ansonsten harmonisch verlaufen ist", sagte Völker, die mit der Leistung ihrer Mannschaft zufrieden war. Im Halbfinale bezwang der FFC den für den VfL Oldesloe nachgerückten Eichholzer SV mit 4:2. Das zweite Halbfinale entschied der TSV Zarpen mit 2:1 für sich, ehe sich das Juhler-Team im Endspiel den Pokal sicherte. "Mit dem TSV Zarpen hat der Wintercup einen würdigen Sieger gefunden", lobte am Ende auch André Niemann.
20.01.2012
Höhenflug ist bislang ausgeblieben
Halbjahresbilanz: Oldesloer Zweitligafußballerinnen stecken nach einer Hinrunde voller Enttäuschung im Abstiegskampf
Bad oldesloe. Es sollte eigentlich alles besser werden beim FFC Oldesloe. Der Stormarner Verein hat sich auf die Fahne geschrieben, zu den großen Clubs aufzuschließen, sich professioneller aufzustellen, um irgendwann sogar die 1. Liga ins Visier nehmen zu können. Um dies zu realisieren, wurde eine Kooperation mit dem VfB Lübeck eingegangen. Nach einjähriger Verlobungsphase soll nach dieser Saison Hochzeit gefeiert werden, der FFC komplett im VfB aufgehen. Während die Lübecker sich davon einen bundesweiten Imagegewinn versprechen, erhoffen sich die Verantwortlichen des FFC zukünftig professionellere Strukturen - in allen Bereichen. Die Kooperation ist allerdings an eine Bedingung geknüpft: der FFC muss zweitklassig bleiben. Nach einer enttäuschenden Hinrunde droht aktuell jedoch der Abstieg in die Regionalliga. Mit nur neun Punkten auf dem Konto ist der FFC nach zwölf Spielen Drittletzter des Klassements.
"Mit dem bisher gezeigten können wir natürlich nicht zufrieden sein. Die Hinrunde ist für uns alle absolut enttäuschend verlaufen", gesteht FFC-Trainer Michael Clausen, der sich vor der Spielzeit vorgenommen hatte, mit seinem Team gar nicht erst in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. Grund für den damaligen Optimismus war zum einen Platz sieben in der Vorsaison und zum anderen ein qualitativ deutlich verbesserter Kader.
Mit dem Rückzug des Hamburger SV II aus der 2. Liga und dem Abstieg Holstein Kiels in die Regionalliga waren eine Reihe von Spielerinnen auf dem Markt, die der FFC wohl sonst eher nicht bekommen hätte. So aber sicherte sich Clausen mit Kimberly Bühl, Denise Lehmann Vanessa Hamed, Daniela Schacher, Jennifer Weber, Carina Wolfgramm (alle HSV) sowie Rachel Pashley und Julia Weigel von Holstein Kiel eine Reihe von Spielerinnen, die gehobenen Ansprüchen in der 2. Liga genügen sollten. "In der Breite und auch in der Spitze sind wir stärker geworden", meinte der Coach damals, musste während der Hinrunde allerdings feststellen, dass nicht alle Rädchen auf Anhieb ineinandergriffen.
Zwar gelang am zweiten Spieltag der erste Saisonsieg (5:3 gegen Mellendorf), doch danach folgten vier Pleiten in Serie, ein Zwischenhoch beim 2:1 über den FCR Duisburg II und anschließend vier weitere Niederlagen in den letzten fünf Partien vor der Winterpause. "Die Mannschaft ist noch nicht so zusammengewachsen, wie wir uns das erhofft hatten. Daran werden wir in der Vorbereitung auf die Rückrunde verstärkt arbeiten müssen", weiß Clausen, der seit 2005 beim FFC im Amt ist und in dieser Halbserie vor allem zwei Spielerinnen schmerzlich vermisste: Svenja Fritz, die mit einem Kreuzbandriss ausfiel, und Gaitana Lippert, die aufgrund ihrer Schwangerschaft pausieren muss. "Keine Frage, den Ausfall dieser Leistungsträgerinnen, die echte Urgesteine sind und als Integrationsfiguren besonders wichtig gewesen wären, konnten wir nicht kompensieren", unterstreicht der Coach. Zumal in der Vergangenheit das Spiel des FFC auf die quirlige Angreiferin Lippert zugeschnitten war und Fritz durch ihre Zweikampfpräsenz, ihr taktisches Verständnis und ihre Kopfballstärke wichtigster Baustein in der Defensive war. "Wir brauchen ja nur einen Blick auf unser Torverhältnis zu richten. Dann wird schnell deutlich, woran es hapert." Bei erst zwölf geschossenen Toren (schlechtester Ligawert) ist es unverkennbar, dass eine Knipserin fehlt. Und bei 34 Gegentoren (zweitschlechtester Wert) ist es nicht verwunderlich, dass bisher nur drei Siege zu Buche stehen. "Zuletzt haben wir zwar hinten an Stabilität gewonnen, aber immer wieder waren auch Ausreißer wie die 0:7-Packung gegen Gütersloh dabei", so Clausen. Allerdings wisse die Mannschaft, in welch schwieriger Situation sie steckt. Es sei allen bewusst, dass auf den FFC eine harte Rückrunde wartet. "Wichtig wird sein, dass alle die Bereitschaft an den Tag legen, noch mehr zu investieren. Dem Ziel Klassenerhalt muss alles andere untergeordnet werden - nur dann werden wir da unten auch wieder rauskommen", weiß Clausen.
19.01.2012
Achtungserfolg für FFC beim Nordcup
Vor Turnierbeginn beim 5. Nordcup des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV) in der Kieler Ostseehalle hatte Michael Clausen, Trainer des FFC Oldesloe, noch gehörig tiefgestapelt. Ein Tor zu erzielen wäre schon ein Erfolg, hatte Clausen gesagt, ehe der Frauen-Zweitligist erstmals den Kunstrasen betrat. Am Ende verpasste sein Team als Tabellenletzter zwar wie erwartet das Halbfinale des hochkarätig besetzten Turniers, verkaufte sich vor rund 4500 Zuschauern aber teuer, erzielte fünf eigene Treffer und gewann sogar eine Partie.
Nichts zu holen gab es für die Stormarnerinnen allerdings in der ersten Partie gegen Turbine Potsdam. Nach dem 0:4 bilanzierte Clausen: Meine Spielerinnen waren ziemlich nervös. Deshalb kamen auch Gegentreffer zustande, die vermeidbar gewesen wären. Mit jedem weiteren Spiel aber legten die Oldesloerinnen den Respekt gegenüber den Nationalspielerinnen und die Nervösität immer mehr ab. Im zweiten Spiel gegen den FCR Duisburg erzielte Julia Weigel ein freches Tor mit der Hacke. Auch wenn der FFC mit 1:3 verlor - das erste Erfolgserlebnis war geschafft. Wir verkaufen uns bisher ganz gut, bei dem Tor hatte ich natürlich ein wenig Glück auf meiner Seite, sagte Weigel vor dem Aufeinandertreffen mit dem Nordrivalen Hamburger SV.
Mit einer starken Leistung bezwang das Clausen-Team die Hansestädterinnen durch drei Treffer von Vanessa Hamed mit 3:2. "Zehn Prozent der Tore gehen auf mich, 90 Prozent auf die Mannschaft, die mich super in Szene gesetzt hat, sagte Hamed. Und Clausen lobte sein Team nach dem nicht für möglich gehaltenen Erfolg: So ein Sieg ist wunderbar, den hat mein Team sehr gut herausgespielt. Anschließend aber schien die Luft bei den Oldesloerinnen raus zu sein. Dem 1:5 gegen den VfL Wolfsburg folgte ein 0:5 gegen den FFC Frankfurt - und damit das Ende des Turniers auf dem letzten Tabellenplatz. Die Hamburgerinnen hatten nach desolaten Vorstellungen noch mit 3:2 über den FCR Duisburg triumphiert und waren im letzten Moment an Oldesloe vorbeigezogen.
Trotzdem war Trainer Michael Clausen letztlich zufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge. Fünf Tore gegen Bundesligisten zu erzielen, ist wunderbar. Durch das Turnier konnten wir ordentlich Selbstvertrauen tanken. Und das war im Vorfeld immerhin das erklärte Ziel. In einem spannenden Finale hatte der FCR Duisburg am Ende die besseren Nerven. Die Fußballerinnen von der Wedau setzten sich mit 6:4 nach Neunmeterschießen gegen den 1. FFC Frankfurt durch.
18.01.2012
Michael Clausen macht aus wenig viel
Titel und Trophäen sammelte er nicht mit seiner Mannschaft, dennoch ist Michael Clausen erneut ein Kandidat bei der Wahl zu Schleswig-Holsteins Trainer des Jahres. Der Vorjahresdritte coacht die Fußballerinnen des FFC Oldesloe, die seit 2007 in der 2. Bundesliga Nord mitmischen. Als kleiner Verein aus dem hohen Norden nimmt es Clausen mit seinem FFC Oldesloe seit einigen Jahren mit den finanzstarken Teams aus den Ballungszentren im Westen Deutschlands und den finanzstarken Clubs aus dem Osten auf.
Wie die Gallier bei Asterix und Obelix dürfte sich der 53-jährige A-Lizenzinhaber dabei mit seiner Mannschaft vorkommen, oder wie bei David gegen Goliath. Denn während andere Teams unter professionellen Bedingungen arbeiten, zum Teil mehrmals täglich trainieren und sich ihren Aufwand ordentlich entlohnen lassen, geht es beim FFC zu wie bei einem kleinen Dorfclub. Wir sind das kleine gallische Dorf, das es mit den Großen aufnimmt - ich denke, dafür schlagen wir uns ganz ordentlich, zieht auch Clausen diesen Vergleich gerne heran. Geld können sie jedenfalls mit dem Fußball beim FFC nicht verdienen. Mehr als eine Beteiligung an den Fahrtkosten ist seitens des Vereins nicht drin für die Spielerinnen, die tagsüber normalen Jobs nachgehen und aus ganz Schleswig-Holstein und Hamburg zum Training anreisen. Und auch Clausen muss außerhalb des Fußballplatzes schuften, verdient seine Brötchen als Lehrer, während ein Großteil der Ligarivalen sich einen hauptamtlichen Coach leistet. Von solch professionellen Bedingungen wie sie in Herford, Cloppenburg oder Magdeburg vorherrschen, können wir nur träumen, weiß Clausen, der sich allerdings mit den Gegebenheiten abgefunden hat.
Umso erstaunlicher, dass die Stormarnerinnen sich nun bereits seit fast fünf Jahren im Konzert der Großen behaupten, die abgelaufene Spielzeit als Siebter beendeten und sich in der Vergangenheit oft aus dem Abstiegskampf raushielten. Hexerei ist dies allerdings nicht. Im Wesentlichen ist es auf die akribische Arbeit Clausens zurückzuführen, der seit 2005 beim FFC an der Seitenlinie steht und den Club zu dem gemacht hat, was er heute ist. Denn im in Sachen Frauenfußball noch hinterwäldlerischen Schleswig-Holstein haben sich die Oldesloerinnen zur Nummer eins entwickelt, Holstein Kiel längst den Rang abgelaufen. Eine Tatsache, auf die sie zurecht stolz sind beim FFC.
Die Hoffnung, dass der Verein irgendwann auch zu den großen Clubs aufschließen kann, hat Michael Clausen allerdings nicht aufgegeben. Der erste Schritt in diese Richtung ist durch die Kooperation mit dem VfB Lübeck getan, jetzt haben sich neue Türen geöffnet und wir können vielleicht vergleichbare Strukturen schaffen wie die namhafte Konkurrenz. Bis dahin ist es allerdings für den abstiegsgefährdeten FFC noch ein langer Weg. Und so werden sie in Oldesloe weiter auf den eigenen Nachwuchs, auf Talente aus der Region - und auf einen akribisch arbeitenden Trainer bauen, der mit geringem Aufwand das Maximum herausholt.
16.01.2012
Achtungserfolg für FFC beim Nordcup
Stormarner Zweitliga-Fußballerinnen tanken durch gute Leistungen gegen Bundesligisten Selbstvertrauen
Kiel. Vor Turnierbeginn beim 5. Nordcup des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV) in der Kieler Ostseehalle hatte Michael Clausen, Trainer des FFC Oldesloe, noch gehörig tiefgestapelt. "Ein Tor zu erzielen wäre schon ein Erfolg", hatte Clausen gesagt, ehe der Frauen-Zweitligist erstmals den Kunstrasen betrat. Am Ende verpasste sein Team als Tabellenletzter zwar wie erwartet das Halbfinale des hochkarätig besetzten Turniers, verkaufte sich vor rund 4500 Zuschauern aber teuer, erzielte fünf eigene Treffer und gewann sogar eine Partie.
Nichts zu holen gab es für die Stormarnerinnen allerdings in der ersten Partie gegen Turbine Potsdam. Nach dem 0:4 bilanzierte Clausen: "Meine Spielerinnen waren ziemlich nervös. Deshalb kamen auch Gegentreffer zustande, die vermeidbar gewesen wären." Mit jedem weiteren Spiel aber legten die Oldesloerinnen den Respekt gegenüber den Nationalspielerinnen und die Nervösität immer mehr ab. Im zweiten Spiel gegen den FCR Duisburg erzielte Julia Weigel ein freches Tor mit der Hacke. Auch wenn der FFC mit 1:3 verlor - das erste Erfolgserlebnis war geschafft. "Wir verkaufen uns bisher ganz gut, bei dem Tor hatte ich natürlich ein wenig Glück auf meiner Seite", sagte Weigel vor dem Aufeinandertreffen mit dem Nordrivalen Hamburger SV.
Mit einer starken Leistung bezwang das Clausen-Team die Hansestädterinnen durch drei Treffer von Vanessa Hamed mit 3:2. "Zehn Prozent der Tore gehen auf mich, 90 Prozent auf die Mannschaft, die mich super in Szene gesetzt hat", sagte Hamed. Und Clausen lobte sein Team nach dem nicht für möglich gehaltenen Erfolg: "So ein Sieg ist wunderbar, den hat mein Team sehr gut herausgespielt." Anschließend aber schien die Luft bei den Oldesloerinnen raus zu sein. Dem 1:5 gegen den VfL Wolfsburg folgte ein 0:5 gegen den FFC Frankfurt - und damit das Ende des Turniers auf dem letzten Tabellenplatz. Die Hamburgerinnen hatten nach desolaten Vorstellungen noch mit 3:2 über den FCR Duisburg triumphiert und waren im letzten Moment an Oldesloe vorbeigezogen.
Trotzdem war Trainer Michael Clausen letztlich zufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge. "Fünf Tore gegen Bundesligisten zu erzielen, ist wunderbar. Durch das Turnier konnten wir ordentlich Selbstvertrauen tanken." Und das war im Vorfeld immerhin das erklärte Ziel. In einem spannenden Finale hatte der FCR Duisburg am Ende die besseren Nerven. Die Fußballerinnen von der Wedau setzten sich mit 6:4 nach Neunmeterschießen gegen den 1. FFC Frankfurt durch.
14.01.2012
Michael Clausen macht aus wenig viel
Wahl zum Trainer des Jahres: Coach mischt mit kleinem FFC Oldesloe schon Jahre im Konzert der Großen mit
Titel und Trophäen sammelte er nicht mit seiner Mannschaft, dennoch ist Michael Clausen erneut ein Kandidat bei der Wahl zu Schleswig-Holsteins Trainer des Jahres. Der Vorjahresdritte coacht die Fußballerinnen des FFC Oldesloe, die seit 2007 in der 2. Bundesliga Nord mitmischen. Als kleiner Verein aus dem hohen Norden nimmt es Clausen mit "seinem" FFC Oldesloe seit einigen Jahren mit den finanzstarken Teams aus den Ballungszentren im Westen Deutschlands und den finanzstarken Clubs aus dem Osten auf.
Wie die Gallier bei Asterix und Obelix dürfte sich der 53-jährige A-Lizenzinhaber dabei mit seiner Mannschaft vorkommen, oder wie bei David gegen Goliath. Denn während andere Teams unter professionellen Bedingungen arbeiten, zum Teil mehrmals täglich trainieren und sich ihren Aufwand ordentlich entlohnen lassen, geht es beim FFC zu wie bei einem kleinen Dorfclub. "Wir sind das kleine gallische Dorf, das es mit den Großen aufnimmt - ich denke, dafür schlagen wir uns ganz ordentlich", zieht auch Clausen diesen Vergleich gerne heran. Geld können sie jedenfalls mit dem Fußball beim FFC nicht verdienen. Mehr als eine Beteiligung an den Fahrtkosten ist seitens des Vereins nicht drin für die Spielerinnen, die tagsüber normalen Jobs nachgehen und aus ganz Schleswig-Holstein und Hamburg zum Training anreisen. Und auch Clausen muss außerhalb des Fußballplatzes schuften, verdient seine Brötchen als Lehrer, während ein Großteil der Ligarivalen sich einen hauptamtlichen Coach leistet. "Von solch professionellen Bedingungen wie sie in Herford, Cloppenburg oder Magdeburg vorherrschen, können wir nur träumen", weiß Clausen, der sich allerdings mit den Gegebenheiten abgefunden hat.
Umso erstaunlicher, dass die Stormarnerinnen sich nun bereits seit fast fünf Jahren im Konzert der Großen behaupten, die abgelaufene Spielzeit als Siebter beendeten und sich in der Vergangenheit oft aus dem Abstiegskampf raushielten. Hexerei ist dies allerdings nicht. Im Wesentlichen ist es auf die akribische Arbeit Clausens zurückzuführen, der seit 2005 beim FFC an der Seitenlinie steht und den Club zu dem gemacht hat, was er heute ist. Denn im in Sachen Frauenfußball noch hinterwäldlerischen Schleswig-Holstein haben sich die Oldesloerinnen zur Nummer eins entwickelt, Holstein Kiel längst den Rang abgelaufen. Eine Tatsache, auf die sie zurecht stolz sind beim FFC.
Die Hoffnung, dass der Verein irgendwann auch zu den großen Clubs aufschließen kann, hat Michael Clausen allerdings nicht aufgegeben. "Der erste Schritt in diese Richtung ist durch die Kooperation mit dem VfB Lübeck getan, jetzt haben sich neue Türen geöffnet und wir können vielleicht vergleichbare Strukturen schaffen wie die namhafte Konkurrenz."
Bis dahin ist es allerdings für den abstiegsgefährdeten FFC noch ein langer Weg. Und so werden sie in Oldesloe weiter auf den eigenen Nachwuchs, auf Talente aus der Region - und auf einen akribisch arbeitenden Trainer bauen, der mit geringem Aufwand das Maximum herausholt.